Bereits am Donnerstag erschien die Januar-Ausgabe des Empire-Magazins, in dem Das Buch von Boba Fett und Star Wars im Allgemeinen auch jenseits des Titelbilds eine größere Rolle spielte. Zusätzlich zu den Teaserinhalten der letzten Woche wurde dabei auch das Folgende enthüllt:
Verbindungen im Mandoversum
Miteinander verknüpfte Geschichten stehen im Zentrum des Plans für Dave Filonis und Jon Favreaus sogenanntes Mandoversum aus einer Handvoll kommender Serien, die – so bestätigte Kennedy schon 2020 – in einem großen Ereignis ihren Höhepunkt finden werden. Aus Staffel 2 von The Mandalorian ging direkt Das Buch von Boba Fett als Ableger hervor. Als nächstes folgen Staffel 3 von The Mandalorian und dann Ahsoka, die sich mit Rosario Dawsons Figur Ahsoka Tano befassen wird, welche in dieser Form zuerst in Kapitel 13 von The Mandalorian zu sehen war, nachdem sie Hauptrollen in Filonis Trickserien The Clone Wars und Rebels gespielt hat.
„Es ist aufregend, das muss ich Ihnen sagen”, sagte Filoni über den aktuell laufenden Schreibprozess der Ahsoka-Serie. „Es ist etwas, das man sich lange Zeit vorstellt. Und dann ist es irgendwie erschreckend, wenn man da sitzt und es jetzt tun muss. Ich habe mir dieses Abenteuer für Ahsoka schon lange ausgedacht, und es ist interessant zu sehen, wie es sich entwickelt hat. Vor Jahren hätte ich mir nie vorstellen können, dass es aus etwas hervorgeht, das mit einem Typen [wie] Din Djarin oder einem Kind, das wie Yoda aussieht, zu tun hat. Es ist eine großartige Lektion für mich, wie andere Kreative wie Jon Favreau einem dabei helfen können, dem, was man tut, eine solche Dimension und Tiefe zu verleihen.”
Der andere Mando-Ableger, Rangers of the New Republic, der sich um die von Gina Carano gespielte Cara Dune drehen sollte, scheint aktuell auf Eis zu liegen und wird wahrscheinlich in andere Serie einfließen. „Wir hatten dafür nie Drehbücher oder irgendetwas geschrieben”, bestätigt Kennedy. „Aspekte davon werden sicherlich in künftige Folgen der nächsten Runde von Mandalorian einbezogen.”Und noch mehr Star Wars
Nicht nur das Mandoversum entwickelt sich weiter, auch weitere Produktionen sind im Kommen, darunter die mit Spannung erwartete Serie Obi-Wan Kenobi, die 10 Jahre nach den Ereignissen von Episode III: Die Rache der Sith spielen wird. Jenseits dieser zahlreichen Serien – zu denen Kennedy andeutet, dass weitere vor der Ankündigung stehen, da „noch ein paar andere Sachen im Tresor liegen” –, ist Star Wars auch auf der Kinoleinwand nicht am Ende: Patty Jenkins' Star Wars: Rogue Squadron (auch wenn der sich Berichten zufolge verspätet), Taika Waititis Film und einer von Marvel-Boss Kevin Feige sind in Entwicklung.
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Ihren wahren Gestaltungsspielraum findet die Saga jedoch in Serienform: „Das ist das Beste aller Welten”, so Kennedy, „denn hier können wir experimentieren und Risiken eingehen, die in Filmform schwieriger machbar wären.”Das Buch von Boba Fett
Nachdem Disney 2012 Lucasfilm gekauft hatte, gab es zahlreiche Gerüchte um einen Boba-Fett-Film, zunächst von Josh Trank und dann von James Mangold.
„Es hat im Grunde so gut wie keine vorherige Entwicklungsarbeit dieses Projekts stattgefunden”, so Kennedy. „Mit Josh sind wir nie sonderlich weit gekommen. Wir haben offen gesagt mit ihm nie irgendetwas Spezifisches erarbeitet. Und Jim Mangold hat nie an einer Boba-Fett-Geschichte gearbeitet.”
Doch auch wenn diese ersten Entwicklungen nie zu etwas Konkretem geführt haben mögen, stand das Potential für die Figur doch nie im Zweifel. „Ich habe mit George [Lucas] recht oft über die Popularität von Boba Fett gesprochen”, so Kennedy. „Jeder in der Fangemeinde liebt diese Figur. Und als Jon Favreau dazukam und begann, mit Dave an Mandalorian zu arbeiten, ging es dabei auch von Anfang an um Boba Fett.”
Boba Fetts Rückkehr wurde dabei erstmals am Ende der 5. Mandalorian-Folge angedeutet, die von Dave Filoni geschrieben und umgesetzt wurde. In den letzten Augenblicken der Folge war die tödlich verwundete Söldnerin Fennec Shand (Ming-Na Wen) zu sehen, die in der Abenddämmerung von Tatooine den Tod erwartete. Stattdessen tauchte eine geheimnisvolle Gestalt auf, um ihr Hilfe zu bringen, und ihr Gang klang sehr vertraut, auch wenn im Originaldrehbuch davon keine Rede war.
„Fennec sollte eigentlich am Ende dieser Folge sterben”, berichtet Favreau. Doch während der Dreharbeiten erkannte man das Potential der Figur. „Uns wurde klar: Oh, Moment, sie könnte doch gerettet werden. Aber wer würde das wohl tun?” Und da die Folge ohnehin auf Tatooine spielte, dem Heimatplaneten des Sarlaccs, stolperten Favreau und Filoni geradezu über die Lösung, die zu dieser Szene am Ende der Folge und ihren sehr speziellen Toneffekten führte. „Die einzigen Leute, die das erkannten, waren die Fans, denn die Hinweise waren bewusst dünn gesät”, meint Favreau. „Man hört den Klang der Sporen und ein wenig Funkstatik, und noch dazu betteten wir diese Geräusche in die allgemeine Tonkulisse ein.”
Boba Fett tauchte dann in eigener Person tatsächlich in der zweiten Mandalorian-Staffel auf, doch was wohl niemand vorhergesehen hatte, war der kurze Teaser am Ende der Staffel, in der Fett und Fennic in Jabbas Palast vorstoßen, wo nun ein aufgequollener Bib Fortuna das Sagen hat. Bevor der jedoch noch viel sagen konnte, hatte Fett ihn schon in einem klassischen Mic-Drop-Moment erledigt. Die Idee hinter dieser kurzen Szene war Teamarbeit.
„Ich habe sie geschrieben, also entsprang sie wohl meinem Kopf”, meint Favreau. „In Wahrheit habe ich die Idee aber nur zum Regisseur der Folge Peytoon Reed, zu Dave, Robert [Rodriguez] und Bryce [Dallas Howard] gebracht. Sobald sie davon hörten, begann jeder zu sagen: Okay, wenn wir das machen, könnten wir dies tun und das. Peyton hat die Idee enorm ausgebaut, und gemeinsam haben wir entschieden, wer im Palast sein würde.”Die Geschichte beginnt
Fetts und Fennecs Übernahme von Jabbas Palast dreht sich allerdings nicht nur darum, im Dünenmeer eine möglichst edle Bleibe zu finden: Sie kommt einer Willensbekundung gleich. „Es gibt ein Machtvakuum”, erklärt Favreau, „denn Jabba ist weg. Jabba war zweifellos ein starker und imposanter Anführer, vor dem die Leute große Angst hatten und der mit eiserner Faust zu regieren wusste. Wenn man jemanden wie ihn aus dem Ökosystem von Tatooine - und dem Huttenraum im Allgemeinen - herausnimmt, hat man in der Gangster-Welt eine echte Gelegenheit.”
Zunächst wird es nun darum gehen, sich eine Übersicht über die Lage zu verschaffen. Und da Bib Fortuna kein sonderlich begnadeter Gangsterboss war, hat Boba Fett sofort mit Problemen zu kämpfen. „Mit wem hätte [Bib] Geschäfte bemacht?”, fragt Favreau und deutet an, dass wir Mos Espa wiedersehen werden, die Stadt, in der Anakin Skywalker in der Prequel-Trilogie entdeckt wurde. „Es gibt dort wie in jeder großen Stadt verschiedene Viertel, und Boba muss herausfinden, wer wo wohnt und wie die Machtstruktur unter der Leitung verschiedener Fraktionen aussieht.”
Im ersten Trailer zur Serie bekundet Fett, er wolle durch Respekt herrschen, aber schon der Trailer macht deutlich, dass ihm das kaum gelingen wird. „Obwohl Boba Fett ein sehr erfahrener Kopfgeldjäger ist, hat er keine Erfahrung darin, ein Verbrechersyndikat zu leiten oder eine Truppe anzuführen”, sagt Favreau. „Er ist normalerweise kein Neuling, sondern ein Experte. So kennen wir ihn aus den meisten Geschichten. Aber in diesem Fall versucht er, in eine andere Position zu wechseln.”
Eine eher ruhige Persönlichkeit, die sich in der Unterwelt durchsetzen muss und trotz guter Absichten gewalttätige Mittel wählen muss? Das klingt nach Michael Corleone, aber Jon Favreaus Inspirationen reichen weiter als Der Pate. Da sich George Lucas von Akira Kurosawa und Clint Eastwood inspirieren ließ und Francis Ford Coppola und Martin Scorsese im New-Hollywood-Zeitalter seine Mitstreiter waren, hat sich Das Buch von Boba Fett bei Geschichten aus den Jahren der Prohibition bedient, bei James Cagney und Humphrey Bogart.
„Genau wie der amerikanische Westen oder das mittelalterliche Japan allgemein anerkannte mythische Kulissen bieten, tut das auch die Prohibitionsära”, so Favreau. „Wir befassen uns mit Geschichten, in denen man allgemeingültige menschliche Themen vor dem vertrauten Hintergrund solcher Epochen ansprechen kann. Dies hat zur Folge, dass eine neue Art von Figurenensemble mit neuen Verhaltensregeln in die Geschichte hineinkommt, aber letztlich geht es um Mythen und Geschichten, die das Genre selbst hinter sich lassen.”
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Während Temuera Morrison seine Körperlichkeit und neuseeländische Coolness einbringt, ist es am Produzententrio Filoni, Favreau und Rodriguez – und den Regisseuren Rodriguez, Filoni, Bryce Dallas Howard, Kevin Tancharoen und Steph Green –, herauszufinden, wer Boba Fett wirklich tief im Inneren ist. Aus Favreaus Sicht, ist er jemand, der „ein sehr herausforderndes und traumatisches Leben” geführt hat, traumatisch vor allem wegen des Verlusts seines genetisch identischen Vaters Jango Fett: „Jeder Held fühlt den Druck, das Kind der Generation seiner Eltern zu sein. Wenn man ein Klon ist, muss es noch viel schwieriger sein, damit umzugehen.”
Filoni sieht in Fetts moralischer Uneindeutigkeit dessen deutlichstes Star-Wars-Erbe: „Viele Figuren, sogar Darth Vader, schwanken zwischen dem, was sie sein könnten und dem, was sie tatsächlich werden. Wir alle treffen jeden Tag Entscheidungen. Manchmal beginnt man einen Tag anders, als man ihn beendet, und der Weg dazwischen ist etwas, das wir gerne bei anderen Figuren sehen.”
Für Rodriguez wiederum dreht sich alles um Boba Fetts Kampfweise: „Er fühlt sich mehr an wie ein Barbar als wie ein Revolverheld. Ich wollte, dass er jemandem einen Rückhandschlag verpasst und ihn dann erschießt. Dass er eben barbarisch vorgeht.”Ein Dreamteam bei der Arbeit
„Die Leute machen sich schon über uns lustig. Sie sagen, wir seien wie Kinder, die vor aller Augen mit Star Wars spielen. Und das ist auch irgendwie so”, meint Favreau über seine Zusammenabeit mit Dave Filoni. „Es ist ein wenig wie eine Dungeons-and-Dragons-Kampagne oder ein Onlinespiel mit Freunden. Ich habe einfach das Glück, eine Gruppe sehr talentierter Freunde zu haben, die viele Ideen und Phantasie r für das gibt, was wir tun, haben wir auch erhebliche Ressourcen, um all das umzusetzen.”
Mit Rodriguez, der das „im Star-Wars-Sandkasten spielen” so weit getrieben hat, dass sein Laptopbildschirm kaputtging , weil Tatooinescher Sand hineingeraten war (was beweist, dass Sand tatsächlich kratzig und rau und unangenehm ist und einfach überall), haben die Beiden einen idealen Spielkameraden gefunden, der Boba-Actionsequenzen mit Actionfiguren und seinen Kindern in Halloweenkostümen ausprobiert hat.
„Ich wusste, dass es Monate dauern würde, ehe ich in LA drehen konnte, also musste ich meine Vorbereitung zuhause machen. Diese Retro-Herangehensweise macht schon Spaß und sorgt für eine ganz eigene Atmosphäre.” Zu der trug auch bei, dass er seine Gitarre mit zum Dreh nahm und mit Morrison eine Jam-Band namens „Boba Fret and the Strum-Troopers” gründete. Band-T-Shirts wurden im Anschluss an den Dreh an alle Mitwirkenden verteilt.Die Zukunft des Mandoversums
„Es ist noch immer das gleiche Universum, das stimmt schon”, meint Dave Filoni über die Verknüpfungen von Mandalorian und Boba Fett, „aber ich weiß nicht, ob man das, was Jon und ich hier machen, wenn wir Star Wars spielen, wirklich als Mandoversum bezeichnen will. Faktisch haben wir einen Baum eingepflanzt, der nun wächst und sich verzweigt.”
Und damit ist er noch lange nicht am Ende: Boba wird die Fackel an die 3. Staffel von Mandalorian zurückgeben und dann an Ahsoka. „Es scheint mir, dass es noch so viele Geschichten gibt, die erzählt werden wollen. Uns wird nie der Stoff ausgehen. Jon und ich sind am Ende nur zwei Leute, die dieses Material lieben. Und wir sind in der privilegierten Situation, dass wir Geschichten erzählen dürfen, die wir mögen und von denen wir hoffen, dass die Fans sie auch mögen werden. Am Ende ist es so einfach.”
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Vielen Dank für die sehr gute Übersetzung und die sehr guten Informationen, die ich dadurch erhalten habe!
Meine Vorfreude auf die Serie steigt, obwohl ich eigentlich bis vor kurzem immer noch lieber eine weitere Mando Staffel bekommen hätte.
Auch spannend zu spekulieren, welche Serien da noch im Safe schlummern. Vom Disney+ Tag war ich ja ankündigungsmäßig enttäuscht.
Wann wäre der nächste geeignete Termin? Star Wars Day 2022?
Bis dahin werde ich Book of Boba und vielleicht sogar noch eine weitere Serie gesehen haben
B U22
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